Langsam neigt sich das Jahr schon seinem Ende zu, zumindest gefühlt. Das Wetter ist typisch November, die Lebkuchen stehen in den Regalen und die Kalender für’s nächste Jahr werden schon wieder beworben. Auch die „Natur des Jahres“ wird so Stück für Stück bekannt gegeben Den Anfang hat der Waldkauz als Vogel des Jahres gemacht, über den Saathafer als Arzneipflanze des Jahres konnte ich mich sogar schon persönlich bei der zugehörigen ernennenden Institution informieren (dazu wird es in der Hexenküche bestimmt das ein oder andere Rezept geben) und die Woche habe ich mich total gefreut, als ich gelesen habe, dass der Klatschmohn die Blume des Jahres 2017 ist.
Die Blume des Jahres wird von der Loki Schmidt Stiftung ausgesucht, um auf gefährdete Pflanzen und ihre Lebensräume aufmerksam zu machen. Heimische Orchideen, Adonisröschen und Silberdistel waren zum Beispiel schon Blume des Jahres. Seltene, schöne Blumen. Aber wie passt der Klatschmohn in diese Reihe? Den kennt doch jedes Kind und er blüht auf fast jeden Schütthügel? Klar, der Klatschmohn als Anpassungskünstler ist noch nicht akut gefährdet, aber sein eigentlicher Lebensraum und die Pflanzen- und Tiergesellschaft, die ihn bewohnt leider schon. Er kam wie viele andere Pflanzen und Tiere nämlich mit dem Ackerbau zu uns. Durch die immer intensivere und industrialisiertere Landwirtschaft ging der Lebensraum der Ackerwildkräuter, der sog. Segetalpflanzen (früher hat man einfach Ackerunkräuter gesagt) allmählich verloren. Manche von ihnen wie zum Beispiel die Kornrade (Agrostemma githago) sind in Deutschland sogar schon akut vom Aussterben bedroht. Und genau für diese Ackerwildpflanzen soll der Klatschmohn als Schirmart stehen und auf ihren Lage aufmerksam machen. Auf jeden Fall ist er eine meiner absoluten Lieblingsblumen und den ersten Reaktionen nach, die ich so im Netz beobachtet habe, stehe ich mit meiner Sympathie da nicht alleine. Ihr dürft euch auf jeden Fall schon mal darauf freuen, dass die Haselmaus zu dieser Blume des Jahres auf jeden Fall noch mindestens eine kleine Aktion in Planung hat. Denn gegen das Verschwinden der Ackerwildkräuter können wir alle mit ganz einfachen Mitteln etwas tun. Und die schöne Mohnblumenbilder dazu werden sicher auch nicht fehlen 😉