Saubere Wanderstiefel? Kein Problem! Heute ist genau der richtige Tag, um diesen Makel zu beseitigen. Frühlingshafter Sonnenschein, Wind, der die Wolken schön antreibt, damit sie sich nicht abregnen können und jede Menge zu entdecken an den schlammigen Feld- und Waldwegen. Wenn man genau hinschaut, sprießen überall schon die ersten Frühblüher. Schneeglöckchen und Winterlinge stehen in voller Blüte, Haselkätzchen leuchten golden im Licht und an den Kornellkirsch-Hecken zeigen sich die ersten gelben Punkte. Ganz eindeutig: Der Vorfrühling hat begonnen.
Weil es gerade jetzt in der Natur so spannend wird, möchte ich euch ein Projekt vorstellen, bei dem ich mit großer Begeisterung dabei bin, nämlich naturgucker.de. Das ist eine Online-Plattform für das Monitoring von Pflanzen- und Tierarten. Mitmachen darf jeder, der Lust dazu hat und sich gerne mit der örtlichen Fauna und Flora beschäftigt. Man meldet sich einfach an und meldet, was einem so begegnet. Verpflichtungen gibt es keine, was Regelmäßigkeit, Häufigkeit oder Umfang der Meldungen angeht. Nur halbwegs sicher über die Artzuordnung der Tiere/Pflanzen, die man meldet, sollte man sich schon sein. Wenn nicht, gibt es dort die tolle Möglichkeit, ein Foto vom fraglichen Wesen hochzuladen und andere um Bestimmungshilfe zu bitten. Das ist bei der großen Naturgucker-Gemeinde meistens ziemlich schnell der Fall, weil sich genug hilfsbereite Spezialisten auf allen Gebieten finden. Und man darf natürlich auch ganz klein anfangen und die Meisen am Vogelhaus und das Gänseblümchen im Park melden. Das müssen nicht gleich Raritäten sein.
Wozu das ganze? Für die Wissenschaft natürlich! Für so viele Beobachtungen, wie begeisterte Hobbyforscher dort zusammentragen, bräuchte man ein ganzes Heer von Biologen. Citizen Science nennt man diese Art der Datengewinnung. Ein ganz konkretes Beispiel ist das aktuelle Frühblüher-Projekt. Hier geht es darum, gezielt den Blühbeginn bestimmter Frühlingblumen wie z. Bsp. Buschwindröschen, Huflattich und Leberblümchen zu ermitteln. Sie dienen hier als Zeigerpflanzen für den Frühlingsbeginn. Wenn man diese Daten über viele Jahre hinweg sammelt, lassen sich Klimaveränderungen erforschen. gerade hier ist es natürlich besonders wichtig, flächendeckend möglichst viele Beobachtungen zu haben, denn das variiert stark von Gegend zu Gegend und sogar von Ort zu Ort. Deshalb ist es umso besser, je mehr Beobachter man hat.
Also, ich bin jedenfalls dabei bei der Jagd auf die ersten Frühlingsblumen. Einen kleinen Blaustern, der sein Köpfchen gerade eben aus der Erde gereckt hat, habe ich vorhin schon entdeckt. Der wird natürlich fleißig weiter observiert. Seid ihr auch dabei?
Tolle Idee ich bin dabei. 🙂
Liebe Grüße
Claudia
Das freut mich! Eine Blumenmelderin mehr 🙂
Ha, endlich Zeit zum BLog-Lesen genommen 🙂 Danke für den Tipp, ich kannte den naturgucker noch gar nicht.
LG, Gesche
Gerade für dich könnte das auch was sein. Ich habe dadurch schon ganz viele Naturwunder in die Umgebung entdeckt, die ich sonst vielleicht gar nicht gefunden hätte.