Es ist schön zu sehen, wie manche Umwelschutzmaßnahmen ganz offensichtlich wirken. Ich kann mich noch erinnern, dass Ende der 80er Jahre viele Greifvogelarten ein seltener Anblick waren. Falken gab es bei uns im Dorf damals nicht. Das hat sich inzwischen zum Glück deutlich geändert. Jetzt hat fast jede Dorfkirche hier in der Gegend wieder ihr eigenes Turmfalkenpärchen und verstecken tun sich die edlen Greife auch nicht. Im Gegenteil, gerade zur Balzzeit sind sie kaum zu übersehen und überhören. Vor einigen Wochen erst hat mich ein balzendes Falkenpärchen in den Mittagspausen unterhalten. Dass ihr auserkorener Brutplatz mitten in der Stadt neben dem Marktplatz liegt, scheint sie nicht zu stören. Kurz darauf erzählte mir eine liebe Freundin, dass sie auch so ein Falkenpärchen in der Nachbarschaft hat. Die beiden nahmen für ihr Liebeswerben ganz dreist das Brett am Haus gegenüber in Beschlag, das eigentlich für die „Abfälle“ aus dem Schwalbennest darüber bestimmt ist. Aber so wie bei uns Menschen kümmern sich verliebte Falken wohl auch nur eingeschränkt um ihre Umwelt. So konnte sie auch schöne Fotos von den „Turteltäubchen“ schießen, die ich hier mit euch teilen darf (Danke! :-D).
Nach einer Weile wurde es dann wieder ruhig und die Schwalben konnten doch wieder beruhigt in ihr gewöhnliches Quartier einziehen. Dafür haben wir jetzt ein paar neue, laute Nachbarn. In dem Wäldchen gegenüber vom Balkon darf die ganze Nachbarschaft jetzt das Liebeswerben eines etwas verspäteten Turmfalkenpaares miterleben. Weghören kann man da kaum und wegschauen auch nicht, wenn diese wunderbaren Vögel nur ein paar Meter vorm Balkon vorbeigleiten. Brüten werden sie in den Bäumen, wo sie im Moment gerne sitzen, wohl kaum, da sie für ihre Nester Felsspalten oder Mauernischen bevorzugen. Aber vielleicht haben sie ja ein passendes Plätzchen auf einem der netten Betonklötze gefunden und zur Not gibt es ja auch noch eine Kirche in der Nähe. Da muss man jetzt ein bisschen warten, um das heraus zu finden. Solange die Turmfalken brüten herrscht nämlich Ruhe. Das ändert sich aber, sobald die Jungen geschlüpft sind. Deren Bettelrufe sind nämlich genauso wenig zu überhören wie die Balzrufe der Erwachsenen. So machen sie auch schon ihrem lateinischen Namen Falco tinnunculus alle Ehre, denn tinnunculus heißt so viel wie „klingend“ oder „schellend“ 😉
Hallo Mirjam.
Toller Beitrag!
Ich bin gespannt, wie es weiter geht und hoffe auf weitere Berichte!
LG
Axel
Ich hoffe auch, dass ich demnächst noch mehr berichten kann 😀
OHHH wie schön!!! :-)) Der lateinische Name passt ja perfekt.
Eine Sache ist aber nicht ganz richtig: nämlich, dass es jetzt ohne die Turmfalken ruhiger geworden. Die Schwalben machen auch einen enormen Rabatz! 😉 So ist hier immer was los. Schön, dass ihr noch das Falkenpaar bei euch sehen könnt.
Was für ein klasse Bericht!