Goldaugen und zarte Stimme

Das ist unser letztes Rätseltier in Vollansicht.

Das ist unser letztes Rätseltier in Vollansicht.

Die letzte Rätselnuss war wohl auch nicht zu schwer. Nein, Unkerich und Kermit habe ich da nicht in die Augen geschaut, aber wohl einem Amphib und ja, da hat Iris richtig nachgelegt, es war eine Erdkröte. Tatsächlich ist „in die Augen schauen“ bei Amphibien eine gute Art und Weise, sie zu bestimmen. Die kupfergoldene Iris mit der waagrechten Pupille verrät hier nämlich die Erdkröte. Der Unkerich hätte eine dreieckige Pupille und bei den anderen Kröten ist die Iris nicht so goldglänzend. Herzlichen Glückwunsch, liebe Iris, zu der treffsicheren Bestimmung!

Die Erdkröten bei der Hochzeit.

Die Erdkröten bei der Hochzeit.

Entstanden ist das Foto wieder an unserem „Teich am Frosch“ – nur dass dort die Grasfrösche jetzt den Erdkröten den Platz für ihre Hochzeit überlassen haben. Kaum hatte ich eine Weile still am Ufer gesessen, tauchten die Kröten wieder aus den Wasserpflanzen auf, setzten ihr Konzert und ihr Liebeswerben fort. Ehe ich mich versah, war ich allerdings von der anderen Seite umringt von einer Gruppe kleiner Naturfreundinnen, die mit rosa Gummistiefeln ausgezogen waren, den Teich zu erkunden. Zusammen beobachteten wir die Krötenparade und die Mädchen erzählten mir ihre Frosch- und Krötengeschichten. Dass sie sich schon auf die Kaulquappen freuten und vor allem auf die kleinen Babyfrösche und -kröten im Sommer. Für die hatten sie letztes Jahr Eimer mit Erde und Pflanzen wohnlich eingerichtet, um sie darin eine Weile zu beobachten und dann wieder hüpfen zu lassen. Von „schönen Augen“, „süßen kleinen Fröschen“ und, wie weit sie hüpfen können, hörte ich da – Wörter „hässlich“ oder „eklig“ fielen nicht. Das freute mich sehr. Wo Kröten so ein gutes Image haben, gibt es sicher noch Hoffnung für ihre Zukunft 😀

Hier sieht man die Laichschnüre der Erdkröten...

Hier sieht man die Laichschnüre der Erdkröten…

... und im Vergleich dazu die Laichballen der Grasfrösche.

… und im Vergleich dazu die Laichballen der Grasfrösche.

Nach der ganzen Anstrengung kann man auch einfach mal im Wasser abhängen.

Nach der ganzen Anstrengung kann man auch einfach mal im Wasser abhängen.

Und die "getigerte" Kröte, von der mir erzählt wurde, habe ich auch noch entdecken können.

Und die „getigerte“ Kröte, von der mir erzählt wurde, habe ich auch noch entdecken können.

Ich war aber auch ganz hin und weg von diesem Schauspiel. Den Rest des Jahres verbringen Erdkröten ja als heimliche Einzelgänger an Land, die einem höchstens mal abends über den Weg hüpfen. Am häufigsten sieht man sie wohl leider platt gefahren auf der Straße und so beliebt wie bei den kleinen Naturfreundinnen sind sie auch nicht bei jedermann. Den Namen „Giftkröte“ tragen sie nicht einmal zu Unrecht, denn sie gehören tatsächlich zu den wenigen einheimischen Tierarten, die im weitesten Sinne giftig sind. Mit Drüsen in ihrer Haut können sie ein giftiges Sekret absondern, das sie vor Fressfeinden sowie vor dem Befall durch Mirkoorganismen schützt. Bei Menschen soll dieser „Krötenschleim“ sogar halluzinogene Wirkung haben und früher auch als Heilmittel verwendet worden sein. Aber keine Sorge: Man wird davon nicht high, dass man eine Kröte über die Straße trägt. Zumindest ist mir das bisher noch nicht passiert. Auf der anderen Seite, wer weiß, warum sich doch oft so viele freiwillige Helfer für das Absammeln der Krötenzäune finden 😉

Und zum Abschluss gibt es noch ein kleines Video von den goldäugigen Sängern mit der zarten Stimme.



1 Kommentar zu “Goldaugen und zarte Stimme

  1. 5. April 2015 um 21:03

    Hallo Mirjam.

    Wieder etwas dazu gelernt!
    Das mit den Augen wusste ich nicht.
    Toll das mit dem Video.
    Interessanter Beitrag. Vielen Dank!

    Schönen Wochenbeginn!

    LG

    Axel

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