Des Rätsels Lösung: Das Urmeer im Weinberg

Was das wohl sein mag?

Was das wohl sein mag?

Diesmal ward ihr alle ganz richtig gelegen mit eurem ersten Eindruck: Das Rätselbild zeigt tatsächlich den Ausschnitt einer Versteinerung. Gefunden habe ich das schöne Stück auf einem Schuttberg mit frischem Aushub. Zuerst war ich mir unsicher, ob es wirklich eine Versteinerung ist, immerhin hat der rundliche „Stein“ einen Durchmesser von ca. 15 cm.

So sieht das Bild im Ganzen aus

So sieht das Bild im Ganzen aus

Ein Besuch im Mineralogischen Museum und ein netter Mitarbeiter dort bestätigten meine Vermutung. Es handelt sich im eine Versteinerung und mit Ammonit lag ich auch schon ganz gut. Auf dem Rätselbild sind die so genannten Lobenlinien schön zu sehen (von lat. lobus = Lappen). Das sind Wachstumslinien des Ammonitengehäuses und daran lassen sich auch die verschiedenen Gruppen der archaischen Kopffüßer unterscheiden. Die nach Hinten gezahnten Linien weisen unser Fossil eindeutig als Ceratiten aus. Neben den Ammoniten und Goniatiten ist das eine der Großgruppen. „Der dürfte etwa 200 Millionen … Jahre alt sein“ meint der Museumsmitarbeiter und ließ dabei in seinem Satz genug Pause, dass ich denke konnte:“Aber doch nicht Euro wert, oder?“ 😉

Jedenfalls gehören Ceratiten auch im fränkischen Muschelkalk, wo man auch als Laie immer wieder mal Versteinerungen findet, eher zu den seltenen Fossilien. Und ist es nicht spannend, sich vorzustellen, dass dort, wo heute Weinreben wachsen, vor 200 Millionen Jahren der Boden eines Urmeeres von solchen exotischen Wesen bevölkert war?

Zum Weiterlesen:
Ammoniten
Lobenlinien

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